Suwáá/Southern Dialect 1
Wiobisch-Englisch Wörterbuch
Wiobische Lyrik
engunn&fiungs mieh Wäls tur Wiob-Hien!
English
Der korrekte Titel dieses Artikels lautet "Wiobisch".
Unter dem Begriff wiobische Sprache(n) (deutsche Aussprache: /ˈviːobɪʃ/ oder /ˈwiːobɪʃ/, bitte!) versteht man eine divergente Gruppe von eng verwandten aber gegenseitig nicht verständlichen gamedanischen Sprachen, die aus dem Proto-Wiobischen abstammen:
- Proto-Wiobisch
- "Altwiobisch" (die altwiobische Koiné)
- Modernes Hochwiobisch (Großwiobisch), die moderne Standardsprache, die auf dem in der Hauptstadt Tußtefar gesprochenen Dialekt basiert
- Gauf-Dialekt, der zweitgrößte Dialekt
- Kurm-Dialekt, im Kurm-Gebirge gesprochen
- Bäntli-Dialekt
- Wätmer-Dialekt, bekannt wegen seines Konservatismus
- Andere altwiobische Dialekte (oder Sprachen?)
- "Altwiobisch" (die altwiobische Koiné)
Das Altwiobische gilt als klassische Sprache: es ist die Sprache des wichtigsten monotheistischen Kulturkreises der Ħèregrem-Welt. (Und es ist ja das Germanisch von der gamedanischen Familie! Wie cool ist das?) Seit ihrer Geburt übten allerdings analytische, ein- oder eineinhalbsilbige (mit Wörtern, die aus eine unbetonte Vorsilbe, gefolgt von einer betonten Vollsilbe, bestehen) Nachbarsprachen (ähnlich den Tai-Kadai-, sinotibetischen und austroasiatischen Sprachen in unserer Welt) einen großen Einfluss auf die wiobische Sprache aus. Daher weist Neuwiobsch eine Art von Diglossie auf: das Neuwiobische wird nach der altwiobischen Aussprache geschrieben, die moderne Aussprache weicht jedoch erheblich von jene des Altwiobischen ab, mit fünf Tönen und einer stark beschränkten Silbenstruktur.
Erklärung der Symbole
- i - Der Wortstamm erfährt i-Umlaut.
- u - Der Wortstamm erfährt u-Umlaut.
Schrift
Die wiobische Schrift ist ein Alphabet wie das themsarische Alphabet. Jedes Buchstabe besitzt eine Majuskel- und eine Minuskelform. Substantive werden immer großgeschrieben, allerdings nicht unbedingt Wörter, die am Satzanfang stehen.
Die wiobische Schrift besitzt ein Zeichen namens Lusk-Fran ('Bindezeichen') und eins namens Je-Huy (wörtl. 'Und-Platz'). Der Lusk-Prann verbindet ein Nomen im Genitiv mit dem von diesem besessenen Nomen. Das Je-Huy verbindet Bestandteile eines koordinativen Verbkompositums.
Historische Phonologie
Von Protogamedanisch bis Altwiobisch
Altwiobische Phonologie
Konsonanten
Labial | Dental | Alveolar | Palatal | Velar | Labiovelar | Glottal | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Nasal | m /m/ | n /n/ | [ɲ] | ng /ŋ/ | ||||
Plosiv | stimmlos | p /p/ | t /t/ | z /c/ | k /k/ | qu /kʷ/ | Ø, -h /ʔ/ | |
stimmhaft | b /b/ | d /d/ | ɟ /ɟ/ | g /ɡ/ | ||||
Affrikate | ß /ts/ | |||||||
Frikativ | f /f~v/ | þ /θ~ð/ | [s~z] | s /ç~ʝ/ | h, ch /x~ɣ/ | ƕ /xʷ~w/ | h [h] | |
Trill | r /r/ | |||||||
Approximant | l /l/ | j, -y /j/ | w, -v /w/ |
Die stimmlosen Frikative f /f/, þ /θ/, s /ç/, h/ch /x/, ƕ /xʷ/ werden stimmhafte Frikative bzw. Approximanten [v ð ʝ ɣ w] gleich nach einem Vokal oder einem Resonanten in einer betonten Silbe und vor einem anderen stimmhaften Element (sei es ein Vokal oder ein Konsonant).
Im Spätaltwiobischen wurden sowohl þ als auch ß als [s] ausgesprochen. Jedoch nur þ weist die Alternation [s~z] auf.
Vokale
vorne | zentral | hinter | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
ungerundet | rundet | ||||||
kurz | lang | kurz | lang | kurz | lang | ||
geschlossen | i /i/ | i /iː/ | ü /y/ | ü /yː/ | u /u/ | u /uː/ | |
halbgeschlossen | e /e/ | e /eː/ | ö /ø/ | ö /øː/ | e /ə/ | o /o/ | o /oː/ |
halboffen | ä /ɛ/ | ä /ɛː/ | å /ɔ/ | å /ɔː/ | |||
offen | a /a/ | a /aː/ |
Von Altwiobisch bis Mittelwiobisch
Mittelwiobische Phonologie
Anlaute
Labial | Alveolar | Lateral | Retroflex | Palatal | Velar | Glottal | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Nasal | stimmlos | /m̥/ | /n̥/ | /ɳ̊/ | /ɲ̊/ | /ŋ̊/ | ||
stimmhaft | /m/ | /n/ | /nˡ/ | /ɳ/ | /ɲ/ | /ŋ/ | ||
Plosiv/Affrikate | tenuis | /p/ | /t/ | /tɬ/ | /ʈ/ | /tɕ/ | /k/ | /ʔ/ |
stimmhaft | /b/ | /d/ | /dɮ/ | /ɖ/ | /dʑ/ | |||
aspiriert | /pʰ/ | /tʰ/ | /tɬʰ/ | /ʈʰ/ | /tɕʰ/ | /kʰ/ | ||
Frikativ | stimmlos | /f/ | /s/ | /ɬ/ | /ʂ/ | /ɕ/ | /x/ | |
stimmhaft | /v/ | /z/ | /ʐ/ | /ʑ/ | /ɣ/ | |||
Approximant | /w/ | /l/ | /j/ |
Anlautwechsel in Mittelwiobisch
In Mittelwiobisch sind ursprünglich unbetonte Präfixe schon früh abgefallen, haben jedoch morphologischen Anlautwechsel in ursprünglich betonten Wortstämmen hinterlassen. Ursprünglich betonte Präfixe (wie etwa i-, 'un-') und Kompositum-Bestandteile können auch Anlautwechsel verursachen, werden aber immer noch ausgesprochen und werden hier fett dargestellt.
Lenition
Diese Anlautmutation verursachen Präfixe, die mit einem stimmhaften Element enden, beispielsweise be-, ge-, ger-, i-, wenn der Wortstamm in einem ursprünglich stimmhaften - nun aspirierten - Plosiv beginnt.
Anlaut | /pʰ/ | /tʰ/ | /tɬʰ/ | /ʈʰ/ | /tɕʰ/ | /kʰ/ |
---|---|---|---|---|---|---|
Leniert | /v/ | /z/ | /l/ | /ʐ/ | /ʑ/ | /ɣ/ |
Nasalisierung
Diese Mutation verursachen Präfixe, die in einem Nasalkonsonanten enden, z. B. die Präfixe em- und wen-.
Anlaut | /p/ | /pʰ/ | /f/ | /t/ | /tʰ/ | /s/ | /tɬ/ | /tɬʰ/ | /ɬ// | /ʈ/ | /ʈʰ/ | /ʂ/ | /tɕ/ | /tɕʰ/ | /ɕ/ | /k/ | /kʰ/ | /w/ | /x/ | /ʔ/ < *h, *ʔ | /ʔ/ < *q |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Nasalisiert | /b/ | /m/ | /v/ | /d/ | /n/ | /z/ | /dɮ/ | /nˡ/ | /l/ | /ɖ/ | /ɳ/ | /ʐ/ | /dʑ/ | /ɲ/ | /ʑ/ | /ŋ/ | /ɣ/, /ŋ/ | /m/ bzw. /n/ | /ŋ/ |
"Verstimmhaftung"
Diese Mutation verursachen dieselben Präfixe, die die Mutation Lenition verursachen, wenn der Stamm in bestimmten (stimmlosen) Frikativen beginnt. Diese könnte daher als Untertyp der Lenition betrachtet werden.
Anlaut | /f/ | /s/ <þ> | /ɫ/* | /ʂ/* | /ɕ/ | /x/** |
---|---|---|---|---|---|---|
Mutiert | /v/ | /z/ | /l/ | /ʐ/ | /ʑ/ | /ɣ/ |
* Präfixe und Kompositum-Bestandteile, die nicht produktiv sind, mutieren diese Anlaute eventuell nicht.
** Bei diesen Anlauten gibt es Ausnahmen, in denen der letzte Konsonant der Präfix den Anlaut vollständig ersetzt, anstatt den ursprünglichen Anlaut zu mutieren.
"Verstimmlosung"
Diese Mutation verursachen Präfixe, die in einem Frikativ enden, wie etwa deß-, les- bei Wörtern, die mit einem Nasal, Resonanten oder aspirierten Plosiv beginnen.
Anlaut | /m/ | /pʰ/ | /n/ | /tʰ/ | /nˡ/ | /tɬʰ/ | /l/ | /ɳ/ | /ʈʰ/ | /ʐ/ | /tɕʰ/ | /j/ | /kʰ/ | /w/ |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mutiert | /m̥/ | /p/ | /n̥/ | /t/ | /ɬ/ | /tɬ/ | /ɬ/ | /ɳ̊/ | /ʈ/ | /ʂ/ | /tɕ/ | /ɕ/ | /k/ | /x/ |
Reime
Töne
Die 3 Töne/Register des Frühmittelwiobischen sind:
- modaler Ton
- glottalisierter Ton
- hauchender Ton
Der hauchende Ton (oft gemeinsam mit einem /j/-Auslaut) markiert oft den Dativ:
- Püll /pʰyw/ 'Spalte (Nominativ)' > Pülls /pʰyjʰ/ 'Spalte (Dativ)'
- Fran 'Zeichen (Nominativ)' /freːɐ̯n/ > Frans /freːɐ̯ʰn/ 'Zeichen (Dativ)'
Aber keine Tonveränderung geschieht:
- falls das Substantive ursprünglich im Plural war und somit die Dativendung -ens hat
- Gelort /loːt/ 'Ära, Zeit (Nominativ)' > Gelortens /loːt/ 'Ära (Dativ)'
- falls das Substantive bereits einen hauchenden Ton hat
- Klies /kliəjʰ/ 'Fürst (Nominativ)' > Klieses /kliəjʰ/ 'Fürst (Dativ)'
Von Mittelwiobisch bis modernes Hochwiobisch
Neuwiobische Phonologie
Anlaute
Labial | Alveolar | Lateral | Retroflex | Palatal | Velar | Glottal | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Nasal | /m/ | /n/ | /nˡ/ | /ɲ/ | /ŋ/ | |||
Plosiv/Affrikate | tenuis | /p/ | /t/ | /tɬ/ | /ʈʂ/ | /tɕ/ | /k/ | /ʔ/ |
aspiriert | /pʰ/ | /tʰ/ | /tɬʰ/ | /ʈʂʰ/ | /tɕʰ/ | /kʰ/ | ||
Frikativ | /f/ | /s/ | /ɬ/ | /ʂ/ | /ɕ/ | /x~h/ | ||
Approximant | /w/ | /l/ | /ʐ/ | /j/ |
Reime
Noch nix hier... I suck at vowels lol
Grammatik
Typologie
Morphologisch betrachtet ist Wiobisch eine leicht flektierende bzw. isolierende Sprache, die eine akkusative Morphosyntax besitzt.
Flexion
Altwiobisch verfügte über ein Flexionssystem, das Substantive in 2 Numeri und 5 Kasus deklinierte und Verben mit Personal-Suffixe konjugierte. In der gesprochenen Sprache haben diese Affixe schnell erodiert und sind meist gänzlich verloren gegangen oder nur in der Form von Anlaut- bzw. Tonwechsel erhalten geblieben. Seit der Reform der wiobischen Rechtschreibung im Jahre 1811 v.C. werden die meisten der Personal-, Kasus- und Numerus-Affixe in Substantive, Adjektive und Verben nicht mehr verwendet.
Die 5 Kasus sind:
- Nominativ: Subjekt eines Satzes
- Akkusativ: direktes Objekt, manche Adverbien
- Genitiv: die Possessiv- oder Attributivform; oft mit einem Lusk-Fran zum Possessum verknüpft aufgrund der Mehrdeutigkeit der Genitivform
- Wiote-Hung
- himmlische Hilfe
- Dativ: indirektes Objekt, manche Adverbien, oft als Possessivform verwendet
- Prädikativ: das Prädikatsnomen oder -adjektiv
Pronomina
Personalpronomina werden noch im Neuwiobischen in 5 Kasus flektiert:
Person → | 1 | 2 | ||
---|---|---|---|---|
Numerus → | Singular | Plural | Singular | Plural |
Kasus ↓ | ||||
Nominativ | in | ƕind | i | lind |
Akkusativ | inne | ƕien | ie | lien |
Genitiv | inno | ƕio | io | lio |
Dativ | ins | ƕiens | ies | liens |
Prädikativ | inte | ƕinte | iete | linte |
Substantive
Im Altwiobischen gibt es viele morphologischen Möglichkeiten zur Pluralbildung:
- Suffixe: -e, -t oder -er (ein Kollektiv-Suffix)
- Präfixe: ge-, þe-
- keine Änderung
- durch Entfernen des i-Umlauts aus dem Singularstamm.
Im Altwiobischen haben Substantive auch 5 Kasus, von denen in Neuwiobisch bei Substantiven nur zwei, Nominativ und Dativ, erhalten bleiben. Substantive werden zumeist dekliniert wie folgt:
Kasus | Singular | Plural |
---|---|---|
Nominativ | [SINGULARSTAMM]-Ø | [PLURALSTAMM]-Ø |
Akkusativ | [SINGULARSTAMM]-e | [PLURALSTAMM]-n |
Genitiv | [SINGULARSTAMM]-Ø | [PLURALSTAMM]-(e) |
Dativ | [SINGULARSTAMM]-s | [PLURALSTAMM]-ns |
Prädikativ | [SINGULARSTAMM]-e | [PLURALSTAMM]-Ø |
Es gibt nur ein unbestimmter Artikel, ƕiem (ein), welcher nur vor Nomina im Singular vorkommt.
Adjektive
Verben
In Altwiobisch haben Verben drei Stammformen: den Präsensstamm, den Präteritumstamm und den Verbalnomenstamm. (Ein ähnliches System kommt in Themsarisch vor.)
Der Präsensstamm bildet das Präsens und den Imperativ; er ist mit dem 2. Person Singular Imperativ identisch und ist also die Zitierform. Der Präteritum-Stamm bildet das Präteritum. Der Verbalnomenstamm ist das Verbalnomen, das die Syntagmen für das Perfekt/den Retrospektiv und das Futur bildet. Da viele Stämme und Formen identisch oder sehr ähnlich miteinander sind, werden üblich Hilfswörter mit verwendet.
Das Präteritum gilt in Neuwiobisch als veraltet. In Neuwiobisch haben Verben also nur die Präsens- und die Verbalnomen-Stammform.
Personal-Endungen
Im Altwiobischen haben Verben auch Personal-Endungen.
Singular | Plural | |
---|---|---|
1 | - | [PRÄSENSSTAMM]-n |
2 | [PRÄSENSSTAMM]-(t) | [PRÄSENSSTAMM]-l |
Singular | Plural | |
---|---|---|
1 | [PRÄSENSSTAMM](i)-n | [PRÄSENSSTAMM]-m(e) |
2 | [PRÄSENSSTAMM]-e | [PRÄSENSSTAMM]-l |
3.belebt | [PRÄSENSSTAMM]-n | [PRÄSENSSTAMM](i)-e |
3.unbelebt | [PRÄSENSSTAMM](i)-s |
Singular | Plural | |
---|---|---|
1 | [PRÄTERITUMSTAMM]-n | [PRÄTERITUMSTAMM]-m(e) |
2 | [PRÄTERITUMSTAMM]-e | [PRÄTERITUMSTAMM]-l |
3.belebt | [PRÄTERITUMSTAMM]-n | [PRÄTERITUMSTAMM](i)-e |
3.unbelebt | [PRÄTERITUMSTAMM]-Ø |
(i) Mit bestimmten Endungen werden manche, "athematische" Verben umgelautet.
TAM-Hilfswörter und -Konstruktionen
Für TAM-Konstruktionen werden oft die Präsensform eines Verbs oder das entsprechende Verbalnomen (vgl. in Deutsch z.B. Einsatz < einsetzen) verwendet.
Syntax
Typologisch betrachtet ist Wiobisch eine SVO-Sprache, welche Präpositionen bevorzugt. Nominale Attribute wie Adjektive und Possessive werden jedoch vor dem Nomen gestellt. Relativsätze sind korrelativ.
Relativsätze
Dialekte
Derivationsmorphologie
- be-: intensives, denominatives, applikatives oder transitivierendes Verbpräfix (yes, it's stolen from Germanic)
- berast 'stärken' < Rast 'Macht'
- bemezz 'sich sehnen nach' < mezz 'warten auf'
- begrih 'sich bemühen, sich beschäftigen mit' < grih 'arbeiten'